Othella, eine Klangcollage.



Vom 2. bis zum 5. Dezember 2010 waren wir in Bremen eingeladen, im Thealit Arbeitszimmer eine Klangproduktion zu erarbeiten. Wir suchten zwischen Infotainment, Hörspiel und Lautpoesie eine Taxonomie des Verrates, Abstammungslinien und Kategorien der Hinterhltigkeit, Arten und Spezies der Intrige, nur um über alle Ordnungsschemata genüsslich hinauszugehen. Wir nutzten die Rumlichkeiten, um dazu einzuladen, beim Zusammenstellen von gefundenen und erfundenen Textfragmenten mitzuarbeiten und uns die eigenen Stimme zu leihen. Dabei entstand: Othella, eine Klangcollage.

Grundlage des von uns konzipierten Workshops war die paradoxe Konstellation, die wir in der Konzeption des Thealit-Labors vorgedacht fanden. Die Widersprüchlichkeit von Gedankengängen wie: "Verrat ist Revolte und Treue" wurden diskutiert und einige Texte dazu gelesen. Zufällig fanden wir dann diese Widersprüchlichkeit in der Gestalt Jagos bei Shakespeares Othello und wir beschlossen, einige Stellen aus dem Stück zusammen mit den im Workshop entwickelten Textfragmenten aufzunehmen und zu collagieren. Die hier entstandenen Fragmente sollten für uns wichtige Denkfiguren transzendieren. Dabei waren vor allem das Umarbeiten des Stücks und die Tonaufnahme wesentlich für den gemeinsamen Arbeitsprozess. Als Atmos finden sich noch verschiedene Feldaufnahmen aus dem vorweihnachtlichen Bremen, die bei Spaziergängen eingesammelt wurden.

Othella, eine Klangcollage.
Produktion: Thealit-Labor, Bremen 2011
Gestaltung: Julia Bonn, Christine Ehardt, Renate Wieser
Sprecherinnen: Julia Bonn, Christine Ehardt, Gesa Mietzner, Stefanie Möller,
Claudia Reiche, Andrea Sick, Renate Wieser